Mit der Kraft der Natur

Mit der Kraft der Natur

Kaum etwas ist so stark reglementiert wie Arzneimittel. Warum dies gerade kleineren Herstellern das Leben schwer macht und wieso dennoch so viel Aufwand in die Produktion von Naturheilmitteln gesteckt wird, erläuterte Jacqueline Ryffel am diesjährigen Gantrisch Forum. Anschliessend gab es einen reichen Apéro.

Über hundert Gäste besuchten das 15. Gantrisch Forum der Wirtschafts-Vision Gantrisch im Konferenzzentrum Kreuz in Belp. Gastreferentin war Jacqueline Ryffel. Die Berner Apothekerin war während 24 Jahren Mitinhaberin und Geschäftsleiterin der Spagyros AG. Die Firma ist spezialisiert auf komplementärmedizinische Arzneimittel wie Spagyrik, Gemmotherapie oder Homöopathie. Sie wuchs vom Nischenanbieter zu einem wichtigen «Player» auf dem Markt mit über 40 Mitarbeitenden heran.

Wissenschaftlich und alternativ
Der Vortrag Ryffels beeindruckte die Zuhörerschaft, von denen viele selbst Unternehmerinnen oder Unternehmer sind. Den wenigsten war wohl bewusst, in welch ausgeklügelten Schritten aus einer Heilpflanze eine Essenz, eine Tinktur oder ein homöopathisches «Kügelchen» wird.
Ryffel verstand es, komplexe chemische Vorgänge und physikalische Gesetzmässigkeiten anschaulich zu erklären. Dass sie als studierte Wissenschaftlerin «Alternativmedizin» herstellt, muss kein Widerspruch sein – im Gegenteil: Sie nahm das Publikum Schritt für Schritt mit auf einen Weg, den sie selbst vor über zwei Jahrzehnten gegangen war.
Klein geht zu Gross
So erfolgreich die Spagyros AG in der Herstellung von Produkten der Phytotherapie, Gemmotherapie, Homöopathie und Spagyrik wurde, so schwierig entwickelten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Immer mehr Auflagen und Vorschriften machen die Produktion stets kostspieliger, während der Preisdruck nicht kleiner wird. Ohne eine Partnerschaft mit einem «Grossen» geht es kaum mehr, berichtete sie. Dieses Jahr nun wurde das Unternehmen an Verfora, eine Tochtergesellschaft der Galenica, verkauft. Mit Galenica hatte bereits eine gut zweijährige strategische Partnerschaft bestanden.

Phyto- und Komplementärarzneimittel gelten als «beratungsintensiv». Intensiv ist auch ihre Herstellung: Knospen werden teilweise in gebirgigen Lagen von Hand geerntet; der Produktionsstandort La Malmaison in den jurassischen Freibergen verfügt über einen grossen Heilpflanzengarten. Für wenige Milliliter eines ätherischen Öls oder eines Destillats braucht es kiloweise hochwertige Pflanzenbestandteile.

Gantrisch Apéro
So zeigten sich die Anwesenden beim anschliessenden Gantrisch Apéro beeindruckt vom Gehörten. Auch sonst fand ein reger Austausch statt. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region waren gemeinsam mit Vertretern vom Naturpark Gantrisch sowie der Gantrisch Plus AG vor Ort. Auf dem Buffet fanden sich viele Köstlichkeiten: von Crudités über Samosa bis zu farbenfrohen Süssspeisen.
Für ganzheitliche Unternehmensführung
Die Wirtschafts-Vision Gantrisch ist ein Zusammenschluss von Unternehmungen aus Industrie, Gewerbe und Dienstleistung in der Region Gürbetal-Längenberg-Schwarzenburgerland.

Das Beziehungsnetz soll gepflegt werden, um mittel- und langfristig die Wertschöpfung in der Region zu erhalten und zu optimieren und um gemeinsam auf eine ganzheitliche Unternehmensführung hinzuarbeiten. Nebst einem monatlichen Informationsaustausch findet jedes Jahr ein Gantrisch Forum mit einem Gastreferenten statt.

Vereinspräsident ist Jürg Lüthi, Malereiinhaber und Gemeindepräsident von Thurnen, Vizepräsidentin Salome Riesen, Co-Inhaberin der Drogerie Riesen mit Standorten in Riggisberg und Wichtrach.

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