«Gäb’s den Land-Bus nicht, man müsste ihn erfinden»

«Gäb’s den Land-Bus nicht, man müsste ihn erfinden»

Der Land-Bus bringt seit 25 Jahren Kinder aus den entlegensten Ecken des Gantrischgebietes in die Schule.

Zwischen Burgistein und Reutigen, Wattenwil und Oppligen, Uetendorf und Belp – die Kleinbusse mit dem ovalen orangefarbenen Firmenlogo sind täglich unterwegs im Gürbetal, im Aare- und im Stockental. Vom Morgen bis am Abend holen sie Schülerinnen und Schüler von zuhause ab, bringen sie zur Schule und später wieder nachhause. Bei den Kindern beliebt sind die Transporte im Sommer zum Schwimmen und im Winter aufs Eisfeld.

Vom Taxi zum Bus

Land-Bus, das sind Kisligs, Markus Kislig und seine Frau Therese Wüthrich Kislig. Angefangen haben sie als Land-Taxi, als die Region vom ÖV noch weniger dicht erschlossen war. Das kleine Transportunternehmen entstand als Nebenerwerb zum Biobauernhof in Gurzelen. Doch musste das Paar erkennen, dass die Nachfrage nach Taxidiensten auf dem Land zu gering war. Hingegen bieten die Gemeinden mit Streubesiedlung ein Betätigungsfeld: Vom Kindergärteler bis zu den Sechsklässlern sollen alle in die Schule können, ohne dass Mami oder Papi mehrmals täglich als Elterntaxi funktionieren müssen.

Schicksalsschlag stellt alles auf den Kopf

So entwickelte sich Land-Bus zu dem, was es heute ist: Eine GmbH mit mehreren Teilzeit- Mitarbeitenden, welche die Flotte von fünf Kleinbussen und einem Car bis in die entlegensten Ecken der Region lenken, egal ob Sonnenschein oder Wind und Wetter. Land-Bus ist ein zähes KMU, das trotz Einschränkungen während  der Covid-Pandemie überlebt hat und jetzt auch einen Schicksalsschlag bewältigt: Markus Kislig erblindete, als Folge eines Schlaganfalls. Von einem Tag auf den anderen war nun alles anders. «Ich war vier Monate lang im Spital, danach wollte ich nur noch nach Hause», erzählt der ehemals leidenschaftliche Autofahrer. Doch das Zuhause war nicht mehr dasselbe wie davor. Nun warteten täglich schier unbezwingbare Herausforderungen, Markus Kislig musste vieles wieder von Grund auf neu erlernen. Und es ist klar, dass er nie wieder Bus fahren kann. Einen grossen Teil der alltäglichen Aufgaben in der Geschäftsleitung von Land-Bus hat Therese Wüthrich Kislig übernommen. Zudem ist sie immer noch regelmässig als Fahrerin im Einsatz.

Unerschütterliche Lebensfreude 

Doch trotz der harten Zeit und all der Hürden, die noch gemeistert werden wollen: Der Optimismus und die Lebensfreude der beiden ist unerschütterlich. «Wir haben einige Achterbahnfahrten überlebt, und uns geht es seit mehr als 25 Jahren mit unserem Land-Bus gut. Gäb’s den Land-Bus nicht, man müsste ihn erfinden». Therese und Markus wissen, dass ihnen gerade in diesem schwierigen Jahr viel Gutes getan wurde. «Dafür sind wir sehr dankbar», betont Markus Kislig. Dies wäre ohne die Unterstützung, die Kisligs durch ihre Mitarbeitenden, von Familie und Freunden, von den Familien der Schülerinnen und Schüler und den Schulen erhalten, nicht möglich. «Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bei allen bedanken.»

 

INFO: 

www.land-bus.ch
info@land-bus.ch 

079 448 16 18

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«Gäb’s den Land-Bus nicht, man müsste ihn erfinden»

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