Die Schwestern, Doris und Franziska Grünig sowie Rolf Hinni, Franziskas Ehemann, sind die Initianten des «Grünig Seiliachers». «Wir haben plötzlich den Elan gehabt, die alte Seilerei unseres Grossvaters Christian wieder in Betrieb zu nehmen und damit Begeisterung für ‹etwas Altes erleben in der heutigen Welt› zu erwecken», so die beiden Frauen.
Vor einem Jahr ging es schliesslich los. «Wir haben mutig mit der Planung begonnen, Wege und Partner gesucht, um unsere Ideen umzusetzen. Die Planung steht, erste Pflanzen sind auf dem Acker gesetzt und die Seilerei stösst bereits auf grosses Interesse», erzählen die drei erfreut.
Das eine – die Seilerei
«Das alte Handwerk, vom Grossvater her, liegt uns nahe. Wir sind damit aufgewachsen», so die Schwestern. Die über 100 Jahre alten Maschinen funktionieren immer noch, werden von Franziska Grünig und Rolf Hinni mit viel Hingabe gepflegt und sind wieder bereit für ihren Einsatz.
Rund um das Herzstück und die einzigartige Atmosphäre der Seilerei können Anlässe angeboten werden. Die Gäste haben die Gelegenheit, nach alter Methode aus einer Schnur selber ein Seil herzustellen. Das Rohmaterial Hanf, das dafür benötigt wird, gedeiht auf dem eigenen Acker.
Das andere – der «Seiliacher»
«Hier sollen auch wieder die Lerchen singen», schwärmt Vater Peter Grünig. Hinter der Seilerei, in Richtung Gürbe, erstreckt sich ein 2 ha grosses Stück Land, das verpachtet ist. Was hier geschaffen werden soll, ist das Resultat der Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen: Den Landbesitzern, dem Pächter, einem Institut für Permakultur-Design, dem Vogelschutz und dem Naturschutz. Zusammen planen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, damit sich Tier und Mensch in der Natur wohlfühlen, «das ist uns ein grosses Anliegen», betont Doris Grünig. Das Land soll nicht nur mehr als Landwirtschaftsland, sondern künftig vielfältiger genutzt werden. Ein Teil wird für den Eigenverbrauch verwendet, ein anderer Teil soll Lebensraum für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere – unter anderem Fledermäuse, Igel und Feldhasen – bieten. Schleiereulen, Feldlerchen, Wachteln, Bachstelzen, Amseln oder Neuntöter sollen Einzug nehmen und beobachtet werden können. Damit unsere heimischen Tiere im Moos wieder ein Zuhause finden ist es nötig, ihnen den entsprechenden Lebensraum zu bieten.
«Ideen sind viele vorhanden», meinen Franziska Grünig und Rolf Hinni. Vorerst geht es aber einmal darum, im Frühling mit dem Bepflanzen des Ackers zu starten, die Wild- und Naschhecke zu pflegen und die Website fertigzustellen. Schritt für Schritt ist eine Naturinsel am Entstehen.