Er ist so etwas wie das Markenzeichen von Forst-Längenbühl, der Dittligsee. Zwar nur sechs Hektaren gross und 16 Meter tief, aber ein Naturidyll in dem schon Generationen von Menschen nach getaner Arbeit sich abkühlen und ein paar Züge schwimmen gehen. Auch Peter Scheurer. Er ist der Präsident der Hoch- und Tiefbaukommission und hat im Gemeinderat das Ressort «Bau und Liegenschaften» unter sich. Er kennt nicht nur die idyllische Seite einer Gemeinde, die sich lieblich auf den Moränenkämmen der Gegend über 4,5 km² verteilt, er weiss auch was es braucht, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.
Die Investitionen
«Ja, die Erschliessung ist für uns eine besondere Herausforderung. Es handelt sich dabei um hohe Investitionskosten, gerade für eine kleinere Gemeinde, wie wir es sind», weiss der Gemeinderat. Aus diesem Grund ist die Verlockung mancherorts gross, dass man damit lange zuwartet. Ganz nach dem Motto aus den Augen, aus dem Sinn. Genau das will Scheurer verhindern. «Zu langes Warten bei alten Leitungen bezahlt man oft mit Leitungsbrüchen und dann eilt es plötzlich», begründet er, weshalb in seinen 12 Jahren in der Kommission die hohen Kosten immer getätigt wurden. Verschont vor Leitungsbrüchen sind sie dennoch nicht geblieben. «Wir machen jeweils eine Planung über 15 Jahre und aktuell erneuern wir diese gerade. Welche Leitungen ersetzt werden müssen ist Teil davon und fliesst anschliessend in den Finanzplan mit ein», erklärt Scheurer. Neu muss der Durchmesser der Wasserleitungen grösser sein. Die 9 cm Rohre werden heute durch Rohre mit 12 cm Durchmesser ersetzt. Der Vorsteher fasst die Philosophie kurz und knapp zusammen: «Flicken ist gut, erneuern besser und nachhaltiger.»
Der Boden
Ein besonderes Augenmerk richtet er zudem auf die Böden seiner Gemeinde. «Dank Schutzzonen wollen wir die Verschmutzungen loswerden», sagt er. Aus gutem Grund, denn auf dem Gemeindeboden ist ein Flachmoor von nationaler Bedeutung. «Wir haben viele Moorflächen, die früher entwässert wurden. Heute hat sich der Boden abgesenkt, die Humusschicht schwindet. Deshalb arbeiten wir mit der ‹Generellen Entwässerungsplanung› (GEP) und versuchen den Abbau aufzufangen», erklärt er. Und schon ist man wieder beim Dittligsee. Seine Uferzonen sollen noch besser geschützt werden; das fordern mehrere Organisationen. Gespeist wird der See von mehreren Drainagen, die teilweise von weither kommen. Aus Gebieten wie Uebeschi, wo es viele Äcker gibt, die dem See zusetzen. Noch geht es den Fischen (inklusive Hechten) gut darin. Dennoch denkt die Gemeinde über eine Bioreinigungsanlage nach.
Getreu ihrer Philosophie will Forst-Längenbühl die Probleme lösen, bevor sie akut werden. Das kostet aber viel Geld und eine gehörige Portion Planung. Bis die nächsten 15 Jahre wieder organisiert werden und die wenigen Höfe, die noch nicht erschlossen wurden, auch zu erschliessen sind. Eine Sisiphusarbeit, deren Gelingen der Inititative von Menschen wie Peter Scheurer zu verdanken ist.