Einheimisches Superfood

Einheimisches Superfood

Sanddorn statt Açai, Johannisbeere statt Goji, und Hirse statt Quinoa: Was im Naturpark Gantrisch wächst, kann nährstofftechnisch locker mit aktuellen Trendbeeren und -samen mithalten.

Am diesjährigen Marketingpartner-Anlass auf dem Hof Muriboden gaben Anna und Christian Böhlen Einblick in die Produktion von Leinsamen, Lupinen und weiteren tollen Produkten und es wurde über lokale Alternativen zu den exotischen Chi-
asamen und Gojibeeren diskutiert. Martin Riesen von der Drogerie Riesen in Riggisberg und Wichtrach zeigte auf, welche gesundheitlichen Wirkungen sogenanntes «Superfood» auf den Körper haben kann. Beim anschliessenden Frühstücksbuffet konnten die regionalen Köstlichkeiten direkt degustiert werden.

Was ist «Superfood» überhaupt?
«Superfood» ist kein wissenschaftlich gestützter Begriff. Er beschreibt Lebensmittel, die aufgrund ihres Nährstoffgehalts für die Gesundheit und das Wohlbefinden als besonders förderlich erachtet werden. Teilweise kursieren aber ziemlich kuriose Geschichten rund um das «Superfood». Das Interessante: Zum gelobten exotischen «Superfood» gibt es durchaus wertvolle, regionale Alternativen, die bis jetzt nur weniger bekannt oder in Vergessenheit geraten sind.

Wertvolles Öl
Auf dem Hof Muriboden wachsen beispielsweise Lupinen, Leinsamen sowie Mohnsamen. Die Lupine ist ein wertvoller Eiweisslieferant und nimmt es locker mit der Sojabohne auf. Sie wächst aber gut in unseren Breitengraden und kann wie Kichererbsen zubereitet werden. Leinsamen enthalten vergleichbar viele Omega-3-Fettsäuren und erheblich mehr Vitamin E als die mexikanischen Chiasamen. Die Leinsamen können als solche gegessen oder zu hochwertigem Öl weiterverarbeitet werden. Auch Mohnsamen enthalten wertvolle Öle und können fürs Backen oder für die Ölgewinnung verwendet werden.

Die Liste der als «Superfood» bezeichneten Lebensmittel ist noch viel länger. Einige Beispiele sind Sanddorn und blaue Beeren, die alle vergleichbare Inhaltsstoffe wie die exotische Açai-Beere haben. Und die schwarze Johannisbeere kann es locker mit der exotischen Gojibeere aufnehmen. Hirse und Hafer sind die einheimischen Pendants zum weitgereisten Quinoa aus Südamerika. Aber auch bei den Kräutern gibt es echte Wunderpflanzen, die nicht einmal so selten sind: Brennessel und Bärlauch. Bei den Gemüsen bestechen unter anderem die Kohlarten mit ihrem Nährstoffgehalt. Was früher oft im Winter gegessen wurde – Sauerkraut – ist heute noch gesund.

Unser Fazit
Als «Superfood» bezeichnete Produkte sind einfach gesagt gesunde Lebensmittel. Sie schmecken und tun unserem Körper gut – sie ersetzen nicht einen gesunden Lebensstil, können aber, richtig eingesetzt, unser Wohlbefinden unterstützen. Abgesehen davon stellt «Superfood» auch eine Bereicherung für den Menüplan dar und erweitert den kulinarischen Horizont. Wer auf einheimische Produkte von regionalen Produzierenden setzt, kann die Produkte mit gutem Gewissen geniessen. Die Zusammenarbeit von Produzierenden und lokalen Partnern ist dabei wichtig für die Vermarktung der Nischenprodukte. Darum veranstaltet der Naturpark Gantrisch regelmässig Marketingpartner-Treffen, um den Netzwerk-Aufbau und damit die regionale Vermarktung unterstützen zu können.

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