Ausverkauf im Herbst – im Winter leere Regale

Ausverkauf im Herbst – im Winter leere Regale

Manchmal ist weniger mehr. Wildtiere brauchen im Winter kaum vom Menschen bereitgestelltes Futter. Vielmehr hilft ihnen eine «unaufgeräumte» Umgebung mit einer Vielzahl an wilden Pflanzen oder Gemüseresten.

Nie ist das Nahrungsangebot grösser als im Herbst. Beeren, Pilze, Nüsse, Samen und Wildobst: Alles steht in Hülle und Fülle zur Verfügung. Viele Tiere nützen diese Gelegenheit und legen sich eine Fettschicht oder eine Vorratskammer an. Doch nicht alle haben es so einfach wie z.B. das Eichhörnchen, welches übers Jahr bis zu 10’000 Nüsse in seinen Verstecken bunkert. Vor allem viele Vogelarten sind auch im Winter auf ein breites Nahrungsangebot angewiesen. Unsere Gärten spielen hierbei eine wichtige Rolle.

Naturnaher Garten statt gekauftem Vogelfutter
Viele artenreiche Wildhecken, Wildobstbäume und extensive Wiesen verschwanden in den letzten Jahrzehnten. Damit auch die Grundlage für viele Tiere, sicher durch den Winter zu kommen.
Mit einem naturnahen Garten bietet man den Tieren im Winter viel: Verschiedene Wildsträucher wie Wildrosen, Schwarzdorn oder Holunder, eine artenreiche Wiese oder Wildobstbäume bilden nebst Unterschlupf auch eine grosse Breite an Nahrungsangeboten.
In einem gepflegten Gemüsegarten oder in einer Hostett kann man, mit etwas weniger Fleiss im Herbst, sehr viel für die tierischen Besucher tun: Fallobst, Laub und heruntergefallene Äste bis im Frühling liegen lassen oder Blütenstände von aufgestängeltem Gemüse wie Fenchel, Brokkoli oder Salat einfach stehen lassen. Dort finden Insekten und Vögel wichtige Nahrung. Zusätzlich bildet das abgestorbene Material, wenn es vom Schnee heruntergedrückt wird, eine wichtige Isolationsschicht für den Boden und die darin lebenden Nützlinge.

Zusätzliches Futter nicht nötig
Tiere, die bei uns überwintern, sind an die hier herrschenden Bedingungen bestens angepasst. Besteht also ein natürliches Nahrungsangebot, ist das Bereitstellen von zusätzlichem Futter nicht nötig. Es kann, wenn man es zu gut meint, sogar schädlich sein. So führen künstliche Futterstellen zu unnatürlichen Ansammlungen und damit zu einem erhöhten Risiko von Krankheitsübertragungen zwischen Wildtieren. Werden Igel im Spätherbst und im Winter noch gefüttert, gehen sie eventuell nicht in den Winterschlaf und fallen so aus ihrem natürlichen Zyklus.
Grundsätzlich gilt also: Füttern von Wildtieren ist einzig in Wintern mit extrem harten Bedingungen eine willkommene Hilfe für einige Tiere, doch auch dann nur mit Mass. Und wer eine Futterstelle aufgrund der schönen Beobachtungen im Garten hat, hier noch ein Tipp:
Wilde Karden im Garten oder auf dem Balkon locken eine unserer farbenprächtigsten Vogelarten an, den Distelfink.

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