Die Tradition reicht lange zurück: 1805 wurde der erste «Plaffeie-Määret» durchgeführt. Im Frühling, damit sich die Hirten unterwegs z’Alp mit dem Nötigen eindecken konnten, und im Herbst, um ihre Waren an den Mann oder die Frau zu bringen. Lange Zeit wurde auch Gross- und Kleinvieh gehandelt. Eine besondere Ära, die vor rund vier Jahrzehnten zu Ende ging. Landwirt Josef Riedo erinnert sich gut an diese Zeit: «Ich weiss noch, wer das allerletzte Gusti, das auf dem Märit verkauft wurde, gebracht hat. Denn ich habe es gekauft.» Mit seiner Frau wohnt er im Zentrum Plaffeiens und verpasste so das Marktgeschehen sein Leben lang kein einziges Mal. Ein Höhepunkt war für ihn jeweils der Abend, wenn man z’Tanz ging.

Heute wird weniger getanzt und es wechseln keine Gusti mehr den Besitzer. Vielfältig und attraktiv ist der Markt aber immer noch. So war die Freude in der Gemeinde spürbar, als er nach einer Coronapause im September endlich wieder besucht werden konnte, wie Gemeindepräsident Daniel Bürdel erzählt: «Es kommen jeweils viele auch vom Gantrischgebiet und aus dem ganzen Sensebezirk. Man trifft immer wieder alte Bekannte und es ist eine geschätzte Tradition.»
Absinth vom Jura oder italienische Spezialitäten eines Aargauer Marktstands werden genauso feilgeboten wie natürlich Alpkäse von den Hütten rund um den Schwarzsee, Holzofenbrot eines Plaffeier Hofes oder Bratwürste der lokalen Metzgerei. Rund 120 Stände waren im Oktober angemeldet. «Eine schöne Zahl», so Bürdel. Der Syndic freut sich schon auf die Saison 2021 und mit ihm wohl viele mehr.

INFO
Der Plaffeien-Märit findet im April,
Mai, September und Oktober jeweils
am dritten Mittwoch im Monat statt.

Die Daten 2022:
20. April
18. Mai
21. September
19. Oktober